Am Samstag, den 13. Juni, stand ein ganz besonderes Ereignis auf unserem Vereinsgelände an. Um 9 Uhr versammelten sich in Anwesenheit der DLRG Langelsheim etwa dreißig Schüler und Erwachsene um ein wahres Schmuckstück – von innen wie von außen – einen "Mercedes" unter den Kanadiern. Aus Zedernholz mit Mahagonistreifen und geflochtenen Sitzen …
Herr Ritzke, der an der berufsbildenden Schule Goslar/Seesen unterrichtet, und seine Frau hatten den Rohbau in aufwendiger Arbeit erstellt. Seine Schüler gaben unter seiner Anleitung dem Boot den nötigen Feinschliff und brachten es zur Vollendung – in Kooperation mit der Lebenshilfe Seesen, die auch das Material stellte. Dieses Prachtstück sollte nun feierlich auf Jungfernfahrt gehen.
Anwesend waren neben den beteiligten Schülern auch Pädagogen und die Leiterin der Kurpark-Schule Frau Rohde, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Seesen Herr Steinkraus und Sven Gauer vom Mercedes-Benz Center Seesen, wo der Kanadier bereits einige Wochen ausgestellt war. Er finanzierte auch Umtrunk und Imbiß.
Nach einer kurzen Ansprache – die Schüler machten uns vor, wie man trotz Getränk noch mit den Händen klatschen kann – ging es dann aufs Wasser. Das Holzboot ist, verglichen mit unserem Kunststoffkanadier, sehr leicht, es wiegt ganze 22 Kilogramm und läßt sich bequem auch zu zweit tragen.
Die Schüler erhielten natürlich den Vortritt. Einige warteten schon unternehmungslustig auf dem Steg, andere zögerten noch und wollten sich die Sache erst einmal ansehen.
Nach Anlegen der Rettungswesten paddelte die erste Mannschaft los, begleitet vom Rettungsboot der DLRG. Als Steuerfrau mit an Bord war Frau Rohde. Vorne übrigens Andreas, der sich beim Bootsbau ganz besonders engagiert hat.
Die erste Runde war erfolgreich absolviert. Das überzeugte auch die Zögerlichen, und der Andrang war groß. Deshalb wurde auch unser "Beach Boy" noch dazugeholt.
Kommentar eines Jugendlichen: "Das ist so schön auf dem Wasser. Erst hatte ich ein bißchen Angst, aber jetzt habe ich meine Angst überwunden."
Da etwas Wind aufkam und die Kanadier schwer zu steuern sind, wenn nur der Steuermann hinten paddelt, mußten die Boote dann mit zwei kräftigen Paddlern starten. Aber auch so machte es Spaß.
Ein zusätzliches Highlight war für einige die Spritztour im Motorboot der DLRG – einfach mal so über den See flitzen …
So hatten alle ihren Spaß, waren aktiv und freuten sich auf den Imbiß, der zum Abschluß bereitstand.
Damit die Schüler auch zukünftig Erfahrungen mit dem Bootsbau sammeln und ihr Können unter Beweis stellen können, wollen Herr und Frau Ritzke weitere Kanadier bauen. Um die nötigen Werkstoffe zu beschaffen, steht der heute zu Wasser gelassene Kanadier zum Verkauf – im wesentlichen zum reinen Materialpreis. Hier nochmal ein Foto von dem schönen Boot nach der Aktion und eine Zusammenfassung der technischen Daten.