Das Thema Sicherheit beim Rudern und Paddeln – speziell das Tragen von Rettungswesten – wird seit einigen Jahren in unserer Abteilung diskutiert.
Vor drei Jahren wurden für die Jugendabteilung Feststoff-Rettungswesten in verschiedenen Größen angeschafft. Im Unterschied zu reinen Schwimmwesten haben Rettungswesten einen Kragen, der den Kopf bei Bewußtlosigkeit über Wasser halten soll. Die Jugendlichen wurden beim Training am Anfang der Saison zum Tragen der Westen verpflichtet. Bei niedrigen Wassertemperaturen kann es beim Kentern im schlimmsten Fall zum Schock kommen. Auch wenn dies nicht unmittelbar passiert, kühlt der Körper sehr schnell aus und man kann sich nicht mehr aus eigener Kraft retten.
Da die Feststoff-Rettungswesten jedoch auch die Bewegungsfreiheit einschränken, besonders beim Rudern, erfreuen sie sich nicht uneingeschränkter Beliebtheit. Sie wurden deshalb gerne weggelassen, sobald die Wassertemperatur auch zum Schwimmen in der Innerstetalsperre geeignet war.
Animiert durch einen Unfall beim Rudern im letzten Herbst – der Gott sei Dank einigermaßen glimpflich verlief – haben wir beschlossen, einige Automatik-Rettungswesten anzuschaffen. Zunächst speziell für das Rudern im Einer, da die Gefahr hier am größten ist. Die Westen sind mit Patronen ausgestattet, die bei Wasserkontakt die Weste aufblasen und auch bei Bewußtlosigkeit das Ertrinken verhindern sollen. Nicht alle Automatik-Westen, die auf dem Markt sind, sind fürs Rudern geeignet. Sie sollten flach sein, um die Bewegungsfreiheit möglichst wenig einzuschränken. Eine Liste mit geeigneten Automatik-Rettungswesten (Stand 2007) findet ihr beim Mülheimer Wassersport e.V.. Sie kosten zwischen ca. 55 – 150 EUR, je nach Fabrikat. Eine Ersatzpatrone kostet zwischen 5,- und 15,- EUR.
Für die Jugendlichen wird das Tragen einer Rettungsweste beim Rudern im Einer ab sofort zur Pflicht (nicht nur bei kaltem Wasser, sondern immer!), da beim Kentern nicht in jedem Fall unmittelbar Hilfe da ist. Sollte keine Automatikweste zur Hand sein, muß eine Feststoff-Rettungsweste getragen werden – auch wenn dies nicht so bequem ist. Wenn sich einige Eltern in der Lage sehen, für ihr Kind eine Automatikweste anzuschaffen, würden wir das sehr begrüßen.
Die Westen stehen natürlich allen aktiven Ruderern zur Verfügung – jeder Erwachsene kann für sich selbst entscheiden. Einen Erfahrungsbericht, was selbst alten Hasen beim Kentern in kaltem Wasser mit einem Ruderboot passieren kann, haben wir beim Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 e.V. gefunden. Dort ist auch beschrieben, wie der Körper nach einem Sturz in kaltes Wasser reagiert und wie man sich schützen kann.